HD Impulse: Vermittlung von wissenschaftlichem Arbeiten – anhand eigener empirischer Forschung (Vorstellung Modul 3 Projekt) (Online)
In universitären Lehrveranstaltungen kann Forschung oft nur vorgestellt, nicht aber wirklich nicht selbst durchgeführt werden. Wann immer eine Veranstaltung aber auch Techniken vermitteln soll, die in der wissenschaftlichen Praxis benötigt werden, verkommen die (vorgeblichen) „Praxisanteile“ allzu leicht zu „Trockenschwimmübungen“, wann immer keine tatsächlichen Forschungen betrieben werden können. Das in diesem Impulsvortrag vorgestellte Seminar betreibt (in kleinem Rahmen) „echte“ Forschung zu einem Thema der Linguistik (sog. Ellipsen): Die Studierenden wurden angeleitet, die Vorhersagen von Ellipsentheorien in eigenen empirischen (Mini-) Untersuchungen zu überprüfen. Alle Theorien zeigten dabei (je verschiedene) auch Fehlvorhersagen – trotz Verbesserungen gegenüber ihren Vorläufern. Durch den Wechsel von Erfolgen und Misserfolgen der Theorien ergibt sich:
a) „echte“ eigene Forschungsarbeit (statt „Trockenschwimmen“) – in geleitetem Rahmen.
b) Erfahrungen, wie Forschung oft ist: suchender, tüftelnder Prozess, nicht fixes Ergebnis.
c) eine Einsicht, was Forschung nie sein soll: erstarrtes, oberflächliches (Pseudo-) Wissen.
Die Erfahrung mit dieser Art von Kursaufbau zeigt: Studierende zeigen großes Engagement (sic), wenn es darum geht, Theorien ihre Fehler nachzuweisen! Gleichzeitig stellt sich eine gewisse – aber glücklicherweise begrenzte – Achtung ein vor gelungen wirkenden Anteilen von Theorien.