HD Impuls: Lehrpraxis “dekolonisieren” (Online)
Deutschland ist als ehemalige Kolonialmacht wie viele andere Länder immer noch von Kolonialität geprägt, d.h. von langanhaltenden Macht- und Denkstrukturen, die sich in der Kolonialzeit ausgebildet haben und u.a. auf Bereiche wie Wissensproduktion und -weitergabe, (Selbst-) Wahrnehmung und intersubjektive Beziehungen großen Einfluss ausüben (vgl. Mendoza 2016, 114) und damit auf wesentliche Aspekte des Bildungswesens. Die Vorstellung von Bildung als dem Mittel zur und dem Prozess der Subjektwerdung ist, wenigstens in ihrer Entstehung, selbst eng mit Vorstellungen, Normen und Werten aus der Kolonialzeit verbunden (vgl. Thielsch 230). Die Kolonialität im Zusammenhang mit Bildung ist ein Erbe, das bis heute nachwirkt, wie nicht zuletzt durch Debatten über gläserne Decken, Rassismus und andere -ismen im Hochschulkontext allzu deutlich geworden ist.
Ausgehend von bell hooks‘ Überzeugung, dass „[t]he classroom remains the most radical space of possibility in the academy” (Teaching to Transgress 12), geht dieser HD Impuls den Fragen nach, wie Kolonialität immer noch unser aller Lehrpraxis beeinflusst bzw. beeinflussen kann und wie wir unsere Lehrpraxis auf individueller Ebene „dekolonisieren“ können.
Die HD Impulse Kurzworkshops beginnen i.d.R. mit einem Input von 20-30 Minuten, gefolgt von Zeit für Übungen, Austausch oder Q&A Sessions. Während der Input-Phase haben die Teilnehmer*innen, ganz im Sinne des Lunch-and-Learn-Formats, bei Bedarf die Gelegenheit, einen Mittagssnack zu sich zu nehmen.